Wahlen 2012: Die Gemeinde St. Vith

Die kleinsten von ihnen zählen nicht einmal ein Dutzend Einwohner. In manchen Dörfern fühlt man sich gegenüber dem städtischen Zentrum benachteiligt. Denn dort hat man in den letzten Jahren viel in Infrastruktur investiert.

So wurde beispielsweise der „Alte Viehmarkt“ für eine halbe Million Euro neu gestaltet. Zu den Großprojekten zählt auch der neue Spielplatz, der für 400.000 Euro angelegt wurde.  Damit wollte die Mehrheit unter Bürgermeister Krings die Zentrumsrolle stärken, die auch weiter ausgebaut werden soll.

Christian Krings führt die Stadtgemeinde seit dem Jahr 2000 und strebt nun eine dritte Amtszeit an. Seine Freie Bürgerliste FBL hat 18 von 21 Mandaten im Stadtrat. Zwei Mandate hat die FDV von Leo Kreins und Klaus Jousten, die beide nicht mehr antreten. Ein Sitz ging bei den letzten Wahlen an den Einzelkandidaten Karl-Heinz Berens, der allerdings 2008 den Rat protestierend verließ, jetzt aber wieder kandidiert.

Ein ständiger Zankapfel zwischen Mehrheit und Opposition war das Freibad Wiesenbach. Immer wieder wurde diskutiert: Instandsetzung oder Neubau am Sport- und Freizeitzentrum. Schließlich hat man das Traditionsbad erhalten und für eine halbe Million Euro erneuert.

Ein Ziel der amtierenden Mehrheit war und ist die Förderung erneuerbarer Energien. So wurde auf Emmelser Heide der erste Windpark in St. Vith gebaut. Außerdem hat man im Stadtzentrum ein Nahwärmenetz für fünf öffentliche Gebäude installiert. Befeuert wird es mit Holz-Hack-Schnitzeln. Mit einer Hackschnitzelanlage wird auch das Triangel beheizt. Seit 2009 steht das Zentrum für Kulturveranstaltungen, Messen und Konferenzen offen. Die Ratsmehrheit erhofft sich davon eine wachsende regionale Anziehungskraft.

Nicht nur kulturell, auch touristisch will man die Attraktivität der Stadtgemeinde stärken. So ist u.a. ein Ausbau der Radwanderwege mit Anschluss an das Ravel-Netz geplant. Immer wieder wurde in St. Vith der Wunsch nach kostengünstigem Bauland laut. Hinter dem Krankenhaus hat die Gemeinde deshalb begonnen, das sechs Hektar große Wohnerwartungsgebiet „Bödemchen" mit insgesamt 75 Baustellen zu erschließen. Hier soll auch eine Kinderkrippe entstehen.

Auf den Weg gebracht hat die aktuelle Mehrheit zuletzt die weitere Sanierung des Sport- und Freizeitzentrums, das u.a. noch ein neues Lehrbecken erhalten soll. Auch das erste Vorprojekt im Rahmen der Ländlichen Entwicklung ist genehmigt: die Neugestaltung des Dorfplatzes in Mackenbach steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Und nicht zuletzt soll auch das Rathaus in St. Vith komplett renoviert werden mit dem Ziel, den Energieverbrauch um die Hälfte zu reduzieren.

Was die Finanzlage betrifft, so verweist die FBL stolz darauf, die kommunalen Schulden auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gebracht zu haben. Außerdem befinde sich St. Vith unter den zehn belgischen Gemeinden mit den niedrigsten Steuern. Den knapp 9500 Bürgern der Stadtgemeinde verspricht die FBL, dass die Finanzen auch weiterhin mit Bedacht eingesetzt würden.

Ob Christian Krings und seine Mannschaft künftig alleine im Stadtrat darüber entscheiden oder mit Oppositionskandidat Karl-Heinz Berens, bestimmen die Wähler am 14. Oktober.

Bild: BRF TV

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