Wahlen 2012: Die Gemeinde Büllingen

Für einen zusätzlichen Sitz fehlten der Liste des amtierenden Bürgermeisters Friedhelm Wirtz bei den letzten Wahlen nur 38 Stimmen.

Auch wenn in diesem Jahr die Situation bei nur zwei antretenden Listen und mehr Wahlberechtigten anders ist, die Mehrheit mit zehn Sitzen etwas komfortabler zu gestalten liegt in greifbarer Nähe.

Erhält aber Herausforderer Rainer Stoffels und seine Freie Bügerliste Büllingen am nächsten Wochenende nur einen Sitz mehr, dann gibt es einen Wechsel.

Die Gemeinde Büllingen ist nicht nur die sportlichste Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft, sondern auch die flächenmäßig größte. Rund fünfeinhalbtausend Menschen wohnen in den 27 Ortschaften. Neben dem Dorf Büllingen selber sind Rocherath-Krinkelt, Mürringen, Honsfeld, Wirtzfeld, Manderfeld und Hünningen die größten Ortschaften.

Fast die Hälfte der Gemeindefläche ist Waldgebiet. Die Wald-und Forstwirtschaft ist demnach auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der größte Anteil der Gemeindeeinnahmen stammt aus dem Holzverkauf.

Der Büllinger Gemeinderat zählt 17 Sitze. Neun davon hat die Liste von Bürgermeister Friedhelm Wirtz. Die einzige Oppositionspartei, die Freie Bürgerliste Büllingen hat acht Sitze. Friedhelm Wirtz tritt auch in diesem Jahr wieder als Bürgermeisterkandidat an. Seine Liste will die Mehrheit halten und gegebenfalls ausbauen. Ihr Motto Kontinuität. Die Themen: Energieeffizienz, Wirtschaftsförderung und eine schuldenfreie Gemeinde.

Bei der FBB ist Rainer Stoffels Spitzen-und Bürgermeisterkandidat. Am 14. Oktober will die FBB die Mehrheit erhalten. Herzstück ihres Wahlkampfs ist mehr Bürgerbeteiligung und Investitionen in die Familien-Senioren- und Sozialpolitik. Diese sollen die Wirtschaft in der Gemeinde Büllingen ankurbeln. Das sei dringend notwendig, so die Opposition. Der Einzelhandel im Dorf Büllingen sei auf dem Rückzug. Viele Geschäfte hätten schon ihre Türe geschlossen und das in der Zeit zwischen Planung und Realisierung des wohl größten Projekts der letzten Legislaturperiode.

Die dringend notwendige Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Büllingen. 20 Monate Bauzeit und 2.6 Millionen Euro hat sie gekostet. Eine Verbesserung der Lebensqualität ja, aber das Problem des Schwerlastverkehrs, der täglich durch das Zentrum fährt, bleibt. Eine Entlastungsstraße muss her, sagt die Opposition. Die Mehrheit will zuerst eine Studie. Weitere Investitionen in den Straßenbau sind getätigt worden, wie zum Beispiel Bürgersteige in Rocherath und die Straße von Manderfeld nach Holzheim. Das Schulbauprogramm wurde fortgesetzt und steht in der neuen Legislaturperiode vor dem Abschluss.

In Rocherath-Krinkelt verbindet ein Nahwärmenetz, Kirche, Schule und Sporthallen. 2008 wurde ein Windpark mit sechs Windräder und 2 Megawatt Nennleistung errichtet. In Honsfeld plant die Mehrheit einen zweiten. Verschiedene Sanierungsarbeiten an Kirchen, wie in Manderfeld wurden durchgeführt. Das Haus Weber in Büllingen wurde bereits vor acht Jahren von der Gemeinde gekauft und jetzt für knapp 800000 Euro umgebaut.

Das geplante Biomasseheizkraftwerk auf Morscheck in der Nachbargemeinde Bütgenbach erregte auch in Büllingen die Gemüter. Momentan ruht die Akte erstmal.

In Büllingen arbeiten Mehrheit und Opposition in vielen Fällen konstruktiv zusammen. Ob in Zukunft mit einer anderen Mehrheit, das entscheiden die Wähler am 14. Oktober.

Bild: BRF Fernsehen